Freycinet Nationalpark und Umgebung

Nach einer sehr regnerischen Nacht entscheiden wir uns heute erstmal nach Bicheno zu fahren, wo wir zwei stabile Plastikponchos kaufen. Diese sollen uns bei schlimmeren Regenschauern schützen & lassen uns aussehen wie zwei potentielle Messermörder (Bilder folgen sicherlich bald wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt...) 



Wir denken nämlich an das perfekte Equipment, das wir zuhause fein säuberlich in den Umzugskartons verstaut haben (Ja, wir ärgern uns!!) & tun uns schwer damit, zwei weitere teure Regenjacken zu kaufen. Billige, die wir dann nie wieder anziehen, sollen es aber auch nicht sein. Dann geht es weiter zur "Nature World". Dort warten erneut Wallabys, Wombats, tasmanische Teufel und Quolls auf uns. Hier gibt es auch einen Albino-Pfau & einige Albino-Wallabys. Außerdem sehen wir eine sehr giftige Tigerschlange. Nach der Fütterung der Teufel geht's weiter zum Douglas-Apsley Nationalpark. Der Weg führt abenteuerlich über eine Gravelroad mit mehreren Brücken. Diese sollen noch vor zwei Tagen komplett überspült gewesen sein. Leider endet dann auch unser drei Stunden Walk relativ plötzlich. Der Weg führt normalerweise über ein paar "Stepstones" durch einen kleinen Bach. Dieser ist jetzt eher ein reißender Fluss & von den Steinen ist gar nichts mehr zu erkennen. So endet der Walk nach 30 Minuten. Trotzdem schön. Wir nutzen die Zeit um noch einen Strand, einen Outlook und einen Leuchtturm zu besuchen.

Am Strand lernen wir Mitch kennen. Ein junger Mann, der "die meiste Zeit seines Lebens gesurft ist". Er & sein Kumpel zeigen uns anschließend ihr Können. Dann fahren wir weiter. Am Leuchtturm haben wir einen tollen Ausblick über das Meer. Im Dezember kann man von hier aus das "Sydney-Hobart" (eine der berühmtesten australischen Regatten von Sydney nach Hobart) beobachten. Abends zieht dann der nächste Sturm auf. Jetzt ist unser Stellplatz nicht mehr so gut geschützt. Die Böen knallen mit voller Wucht auf unser Zelt, welches aber unbeeindruckt bleibt & ohne Probleme jeder Böe widersteht.

Am nächsten Morgen ist es relativ windstill & ein paar blaue Flecken zeigen sich am Himmel. Wir entscheiden, dass heute endlich der Tag der langen Tageswanderung zur Wineglassbay sein soll. Die Beschreibung der Wanderung klingt beeindruckend & in der Touristen-Information erfahren wir zudem, dass einige Teilstücke der Strecke extrem überschwemmt seien. Trotzdem sei die Strecke freigegeben & wir könnten starten. Wir packen also etwas ehrfürchtig unsere Rucksäcke mit der vorgegebenen Ausrüstung. Wir sind ja normalerweise sehr selbstbewusst, was Laufstrecken angeht, aber die unklare Beschaffenheit des Weges in Kombination mit dem wechselhaften Wetter, den angekündigten Höhenmetern & Andreas' frisch genesener Achillessehne lassen uns vorsichtig sein.. Angekommen am Startpunkt entscheiden wir uns, die Runde in entgegengesetzter Richtung zu laufen, damit wir die kritischste Stelle, eine Flussüberquerung bereits am Anfang & nicht erst am Ende passieren - falls wir doch nicht rüber kommen & umdrehen müssen. Und siehe da - es wird eine herrliche Runde! Das Wetter ist super (wir haben viel zu viele warme Kleidungsschichten dabei), die Flusspassagen sind gut zu überqueren & wir brauchen trotz zweier längerer Pausen & zurückhaltendem Lauftempo knapp zwei Stunden weniger als in der Wegesinformation angegeben. Die Sehne macht prima mit!! Nur unsere Wanderschuhe sind nach dem Schlammbad reif für eine Wellnessbehandlung. Die Natur auf dieser Wanderung ist mal wieder einmalig. Erst geht es entlang an felsigen, bewaldeten Hängen, die immer wieder den Blick auf das Meer freigeben. Einige Felsen sind richtige Boulder, bestimmt 4-7 Meter hoch & vom Wetter glatt & rund geschliffen. Nach einem Abstieg geht es am Hazards Beach über den Strand & im Anschluss durch ein mooriges, tiefliegendes Gebiet, welches nahezu vollständig unter Wasser steht. Dann stehen wir in der berühmten Wineglassbay. Bestimmt ist diese sehr schön, aber wir haben schon deutlich schönere gesehen auf dieser Reise. Es folgt ein Aufstieg den Hang hinauf, erneut durch felsige Waldlandschaft bis hin zu einem Aussichtspunkt auf die Wineglassbay. In diesem Bereich liegen unglaublich viele der Felsen & es wirkt total verwunschen. Der Anblick der Wineglassbay von hier ist malerisch. Nach einem weiteren Abstieg sind wir wieder am Parkplatz angekommen. Da nun etwas mehr vom Tag übrig ist als erwartet, erkunden wir noch das kleine Städtchen Coles Bay.