Echidna, Platypus, Wasserfälle & Blutegel - Wildlife auf tasmanische Art

Am Morgen bauen wir im wahrsten Sinne des Wortes in Windeseile ab. Der Wind hat Sturmstärke erreicht & wir müssen das Zelt gut festhalten, um nicht hinterher laufen zu müssen. Wir sind froh im Schutz des Autos weiter zu fahren. Für große Teile Tasmaniens ist Sturm- und Flutwarnung! Überall sehen wir Flüsse mit Hochwasser, überschwemmte Felder & der Wind rüttelt kräftig am Auto. 



Wir passen unsere Planung an. Nachdem wir in Deloraine an einem Teich vergeblich Ausschau nach Schnabeltieren gehalten haben, fahren wir weiter ins Platypushaus bei "Beauty Point". Hier werden Schnabeltiere aufgezogen & in ein Zuchtprogramm integriert. Im Aquarium lassen sich diese seltsamen Säugetiere, die eine Mischung aus Ente, Krokodil & Bieber zu sein scheinen, Eier legen & auch noch Giftstacheln besitzen, sehr gut beobachten.

Als Zuschlag können wir anschließend noch dem eierlegenden Schnabeligel (Echidna - auch ein Säugetier) beim Essen zusehen.

Wir fahren weiter über die Batman-Bridge nach Bridport. Dort übernachten wir auf dem Caravenpark. Nachts statten uns die Opossums noch einen Besuch ab.

Am nächsten Morgen brechen wir auf Richtung Coles Bay, wo es die berühmte Wineglassbay & spannende Wanderungen geben soll. Auf dem Weg dahin haben wir aber einige Stopps eingeplant. In Scottsdale halten wir an einem Parkgelände, in dessen Teichsystem einige Platypusse leben sollen. Und tatsächlich entdecken wir zwei von ihnen bei der Umrundung der Teiche. Anschließend besuchen wir eine Cheesefactory, beobachten die Handarbeit der Käserer & verkosten natürlich einige Sorten im dazugehörigen Café. Dann wandern wir zu den Hall Falls, unglaublich beeindruckenden Wasserfällen an einem wilden Fluss, welcher sich durch den Regenwald schlängelt. Wäre es nicht so kalt, würden wir annehmen, im Amazonas-Regenwald zu sein. Der Boden ist weich, manchmal versinkt man tief im Schlamm, überall rinnt & strömt das Wasser, alles tropft, obwohl es gerade mal nicht regnet & das dichte Grün verschluckt uns. Überall findet man Flechten auf den Bäumen - ein untrügliches Zeichen für die hohe Qualität der Luft. Es geht auf & ab & am Ende gehen wir auf einem engen Pfad auf dem die hohen Gräser unsere Beine berühren & unsere Hosen befeuchten. Kurz vorm Ende versperrt uns ein umgefallener Baum den Weg & ein andere sieht aus wie das Gesicht eines Wächters, der entscheidet, ob wir die grüne Wildnis wieder verlassen dürfen. Am Parkplatz ist die Überraschung dann groß... auf unseren Hosen finden wir etliche kleine Blutegel, die in der typischen Art über unsere Beine krauchen.

Nachdem wir sorgfältig alle Egel entfernt haben - gebissen wurden wir zum Glück nicht - geht es weiter nach St. Helens. Dort holen wir uns aus der Touri-Info Materialien für die nächsten Tage. Da wir müde sind, beschließen wir auf einem der nächsten Campingplätze zu übernachten. Der erste Platz ist praktisch überall überschwemmt. Die Stellplätze stehen unter Wasser & nach längerem Suchen entscheiden wir uns noch weiter zu fahren. Das wiederholt sich einige Male, alles scheint unter Wasser zu stehen. Am Ende landen wir dann doch schon in Coles Bay. Hier liegen die Stellplätze leicht erhöht & einige sind noch so trocken, dass wir beruhigt unser Zelt aufschlagen können. Unser Platz ist wunderbar gelegen & hat einen eigenen Zugang zum Strand. Wenn es nur nicht so kalt wäre, dann würden wir noch ein Bad im Meer nehmen... so machen wir Pläne für die nächsten Tage & schlafen zufrieden ein.