Weiter am Bruce (Highway) entlang

Heute Morgen füllen wir mit gepackten Rädern noch schnell unsere Wasservorräte auf. Ein australisches Pärchen inspiziert unsere Räder & fragt wo es hingehen soll. Unser Ziel "Calen" ist dieses Mal mit 50 Kilometern vorsichtig gewählt. "The Caravanpark is beautiful", schwärmt die Frau & er will wissen, wie lange wir dafür brauchen. Wir antworten vorsichtig, der Wind der letzten Tage hat uns demütig gemacht.

Doch heute geht's gleich besser. Der Wind ist zwar immer noch gegen uns, aber insgesamt zahmer. Die starken Böen fehlen ganz. Da der Bruce Highway heute auch ruhiger ist, macht es viel mehr Spaß. Wir kommen gut voran & machen nach 25 Kilometern eine erste Pause unter einem riesigen Mangobaum. Wenig später fahren wir vom Bruce Highway ab & nehmen einen kleinen Umweg durch die Felder. Es ist richtig idyllisch!

Als wir wieder am Bruce sind, sind es nur noch 17 Kilometer & wir hoffen, in einer Stunde am Ziel zu sein.

Doch dann zischt es an meinem Hinterrad - ich habe mir einen Cut eingefangen. Die Tubeless-Milch sollte jetzt eigentlich den Schnitt verkleben, aber irgendwie klappt es nicht & der Reifen wird langsam platt.

Schon bei Britta vor einigen Wochen hatte die Milch nicht richtig geklebt. Anscheinend haben wir keine gute erwischt oder der Transport im Flugzeug im eiskalten Frachtraum hat ihr geschadet.

Zum Glück haben wir aus dem letzten Cut gelernt. Wir lassen dieses Mal die alte Dichtmilch komplett aus dem Reifen ablaufen. Dann füllen wir die frische nach, pumpen wieder auf & lassen das Rad ein paar mal rotieren. Der Cut füllt sich & ist im Nu dicht. Wir können zufrieden weiter fahren.

Etwa einen Kilometer vor dem Caravenpark habe ich auf der Karte noch einen "sehenswerten" Laden entdeckt (Komoot-Highlight). Dort wollen wir unsere Vorräte noch etwas ergänzen.

Der Laden ist unbeschreiblich. Hier gibt es - nicht gerade gut sortiert - praktisch alles: Lebensmittel, Kleidung, Werkzeug, Tierfutter, gebrauchte Töpfe, Tupperware... Man könnte ewig so weiter machen, aber als wir gerade den Laden verlassen fällt uns noch eine Katze auf, die seelenruhig neben den Kürbissen im Regal schläft. Wir vermuten aber, dass diese dann doch nicht verkäuflich ist.

Weiter geht es zum Caravanpark, der dann wirklich wieder richtig schön. Abends dann noch ein großer Schreckmoment. Als Britta unsere Töpfe auspackt, springt sie plötzlich zurück, die Töpfe fallen scheppernd zu Boden. Kreidebleich steht sie vor mir & haucht nur mit schwacher Stimme: "Sie ist mir über die Hand gelaufen." Dann zeigt sie auf den Boden. Dort sitzt sie - unsere Bekanntschaft der letzten Nacht: Die riesige Spinne, die wir in unserem letzten Blogeintrag mit einigen Fotos gezeigt haben.