Karfreitag & Karsamstag

Osterbepflanzung  im Madison Square Park
Osterbepflanzung im Madison Square Park

 

Karfreitag. Nach der Landung am Flughafen Newark Liberty International  wurde unsere Geduld in der schier endlosen Warteschlange am Zoll erheblich auf die Probe gestellt. Nach fast zwei Stunden schlängelte sich endlich unser Shuttle-Bus durch den dichten Verkehr in Richtung City. Ich weiß nicht, wie viele Fußgänger und Radfahrer wir in dem bunten Treiben der Straßen beinahe touchierten, während ich versuchte, einen ersten flüchtigen Blick auf den Times Square zu erhaschen – jedenfalls war ich erleichtert als wir unfallfrei an einer Straßenecke vor unserem Hotel "Ramada Inn" in Midtown Manhatten hielten. Quietschend vor Vergnügen warfen wir uns auf unser königlich anmutendes Bett, das fast das gesamte – sonst sehr übersichtliche, aber beeindruckend verschnörkelte Zimmer einnahm. Nach etwas umständlicher Suche nach „scissors“ im Hotel konnten wir auch unser sorgfältig mit Kabelbindern gesichertes Gepäck öffnen und die City war nicht mehr sicher vor uns! Auf unserer ersten abendlichen Tour durch die Straßenzüge des Flatiron District Manhattens, hungrig, müde und noch ganz steif vom langen Sitzen, entdeckten wir meinen, von da an allerliebsten Ort der ganzen riesigen Stadt – den Madison Square Park. Wir tauchten ein in eine ruhige, von wenigen Laternen schwach beleuchtete grüne Oase, streckten unsere Glieder und realisierten: WIR SIND JETZT HIER! UNGLAUBLICH! Von der ersten Minute an war ich fasziniert von den (jetzt künstlich, am Morgen von der Sonne beleuchteten) golden glänzenden Spitzen der anliegenden Skyscraper! Wir passierten die Madison Square Fountain und wunderschön bepflanzte Blumenrabatten. Dass sich das Lila, Pink und Blau der unzähligen Tulpen in der Beleuchtung des Empire State Building wiederfand, ließ mich kaum glauben, dass dieser Moment Wirklichkeit sein sollte! Im hinteren Teil des Parks entdeckten wir das Glitzern vieler Lichterketten. Bei Shake Shack ließen wir uns fröstelnd und schwindelig vor Müdigkeit auf grüne Klappstühle sinken und verschlangen Chips und Burger. Nach über dreißig Stunden Wachsein fielen wir schließlich in einem tiefen und traumlosen, aber kurzen Schlaf.

"continental breakfast" - Milchbrötchen, Waffeln, Orangennektar & viel Plastik (Bananen & Filterkaffee waren gut)
"continental breakfast" - Milchbrötchen, Waffeln, Orangennektar & viel Plastik (Bananen & Filterkaffee waren gut)
Karsamstag.  Um 0700  Uhr morgens reißt uns mein Handy aus dem Schlaf. Das Abenteuer ruft! Nach einer heißen Dusche im winzigen Bad testen wir das „continental breakfast“ des Hotels kurz und knapp – zu wenig verlockend, außerdem wollen wir schnell raus auf die Straße. Ich fühle mich wie in den Film „Kevin allein in New York“ versetzt als wir durch die frühmorgendlichen Straßen laufen… eiserne Geländer an den Eingangstreppen, Oberlichter über den Eingangstüren, an der Ecke quillt Wasserdampf aus einer orange-weißen Rohrleitung der Kanalisation. Wir passieren Starbucks an der 5th Avenue, die Schlange reicht fast bis auf die Straße. Viele New Yorker verlassen im Businesslook ein Fitnessstudio, die Sportschuhe in der einen, die Laptoptasche in der anderen Hand – Frühsport check! Wir schlendern durch den Madison Square Park, vorbei an Nannys, die überdimensionale Kinderwagen mit bis zu acht Kleinkindern besetzt vor sich her schieben. Die Hunde der New Yorker tollen im dog run, einem eingezäunten Hundespielplatz, herum. Wir bewundern das Flatiron Building und schlendern über den Union Square Greenmarket, ein Wochenmarkt, auf dem bis zu 140 regional farmers, fishers and bakers ganzjährig montags, mittwochs, freitags und samstags ihre frischen Produkte verkaufen. Ein Besuch lohnt sich unbedingt! Anschließend geht es für uns kreuz und quer durch Midtown Manhatten, mich zieht es zu den ganzen Orten, die ich bisher nur von zahlreichen Photos kenne...   wir laufen die Fifth Avenue entlang, vorbei am Empire State Building . Vor der New York Public Library  lassen wir uns auf die Stufen sinken, genießen die im Windschatten wärmende Sonne und vertreiben mit einem weiteren Kaffee unsere hervorkriechende Müdigkeit bevor wir in den kühlen ruhigen Hallen eintauchen.  Tradition und Moderne verschmelzen an diesem Ort. Zahlreiche New Yorker sitzen an den schweren Holztischen und arbeiten im Licht der hohen Fenster, Kronleuchter und Lampenschirme. Wir treten wieder ins gleißende Sonnenlicht, umrunden das Gebäude und spazieren durch den Bryant Parc, Mamas Lieblingspark bevor wir die Fifth Avenue weiter verfolgen. Vor dem Rockefeller Center ist die Eisbahn noch aufgebaut, flankiert von unheimlich vielen großen bunten Ostereiern. Nachdem wir diese gebührend bewundert haben, werfen einen Blick in den Lego Store am Fuße des Rockefellers. Dringende Empfehlung für die verspielten unter uns! Gegenüber sehen wir das in Gerüste verpackten St. Patrick´s Cathedral und laufen weiter Richtung Radio City Music Hall . Gegenüber erspähen wir ein Ticketcenter der Gray Line und kaufen nicht nur ein Drei-Tages-Ticket für den Hopp-on-Hopp-off-Bus, sondern auch eines für das Observation Deck des Rockefeller Centers - ich bin wild entschlossen, für diesen Blick meine Höhenangst auszuknipsen. Bewaffnet mit einem Mittagssnack (Zitronenkuchen & was wohl? Kaffee natürlich!) nähern wir uns demTimes Square. Times Square - für mich der Inbegriff meiner Vorstellungen von NYC und endlich bin ich da!  Mitten darauf steht ein Aufbau aus roten Stufen, auf denen man sitzen und das Treiben erhöht betrachten kann. Von hier aus geht es für uns zunächst im Bus weiter. Hopp-on-Hopp-Off-Busses sind super geeignet, um sich einen Überblick zu verschaffen! Wir wählen die Bustour Richtung Lower Manhatten und  passieren Macys, die Pennsylvania Station und das photogene Gebäude des Postamtes. Das Empire State Building und mein Madison Square Park samt Flatiron Biulding  ziehen ein zweites Mal an diesem Tage an uns vorbei. Am Horizont erhebt sich beeindruckend das  noch im Bau befindliche One World Trade Center. Wir überqueren die Christopher Street und bewundern später die architektonisch wunderschönen Gerichtsgebäude, bspw. den New York County Supreme Court und das Thurgood Marshall United States Courthouse. Ein Schauer läuft mir den Rücken herunter als wir das Gebäude der Trinity Church vorbeigleiten sehen. Schon nähern wir uns der New York Stock Exchange und dem Charging Bull und befinden uns damit endgültig im Financial District Manhattens. Am Battery Park, wo Hudson River und East River an der Südspitze Manhattens zusammentreffen, steigen wir aus und werfen einen ersten Blick auf Lady Liberty. Der Battery Park ist einer der ältesten Parks in NCY und beherbergt viele Denkmäler. Vor allem zu erähnen ist der Garden of Remenbrance, der in Erinnerung an die Opfer des 11. September 2001 angelegt wurde. Von hier aus starten die Ausflugsfähren zu Lady Liberty, Ellis Island, Staten Island und Governors Island. Uns zieht es nun zu Fuß am East River entlang Richtung Brooklyn Bridge, vorbei am Startplatz der Sightseeing-Helicopter und am Pier 15, wo man große Handelsschiffe bewundern kann.