Zwei Nächte Pelorus Bridge

Predatorfree New Zealand 2050 - sehr ambitioniert
Predatorfree New Zealand 2050 - sehr ambitioniert

Vor 15 Jahren war der kleine Campingplatz bei "Pelorus Bridge" ein zufälliger Stopp zum richtigen Zeitpunkt auf meinem Weg von Nelson nach Picton. Der Fluss hat sich dort rau in den Fels geschliffen.  Man konnte Baden & nachts die Tiere ums Zelt schleichen & so manchen Kampf hören. Ich war so geflashed, dass für mich immer feststand, dass ich hier noch einmal hin muss. Allerdings hat der Fluss "te Hoiere" in der Zwischenzeit zu neuem Ruhm gefunden.  Im Film "der Hobbit" sind die Hobbits genau an dieser Stelle des Flusses in Fässern geflohen. Damit wird der Fluss zu einer "lord of the rings" - Stätte & meiner Befürchtung nach seine abgeschiedene Atmosphäre vielleicht verloren haben. 

 

Um so schöner war es dann aber festzustellen,  dass der Campingplatz zwar eine Küche & ein paar neue Toiletten bekommen hat, sich aber ansonsten seinen Charme bewahren konnte. Wir haben Glück & bekommen einen Platz direkt am Fluss unweit der Stelle,  an der ich damals übernachtet habe. 

Am nächsten Morgen erkunden wir erstmal zwei kleine Walks am & den Verlauf des Flusses. Unterwegs stehen - wie überall in Neuseeland unzählige Fallen mit denen die eingeschleppten Raubtiere, die die einheimische Vogelwelt bedrohen, ausgerottet werden sollen. Auf einigen Inseln ist das bereits gelungen & so werden beispielsweise die sehr seltenen Kakapos dorthin gezielt umgesiedelt. So ist es gelungen,  dass diese Papageiart jetzt wieder eine Population von  ca. 300 Tieren hat. Neuseeland hat das ehrgeizige Ziel bis 2050 die Hauptinseln komplett raubtierfrei zu haben. Wir drücken die Daumen. 

Bei den Walks beobachten wir auch einige junge Männer dabei,  wie sie mit Hilfe einer Slackline eine "Affenschaukel" zum in den Fluss schwingen aufbauen. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, die bei uns doch zum ein oder anderen Schmunzeln führt.

Unser Plan für später:  wir wollen uns wie die Hobbits mit dem Fluss durch die Schlucht treiben lassen.  Aber statt der Fässer werden wir unsere Neoprenanzüge benutzen. 

Nachdem wir sicher sind, dass alles ungefährlich ist & überall Ausstiege sind, falls uns zu kalt wird, ziehen wir unsere Anzüge an, steigen in den Fluss & lassen uns ca. 30 Minuten flussabwärts treiben. Mal schnell, mal langsam geht es vorbei an Felsen, Wasserfällen & Kiesbänken. Was ein feuchtfröhlicher Spaß (Video Hobbitbad).

Der Rückweg zu Fuß dauert dann auch nicht lang & wir genießen den Rest des Tages.

Am nächsten Morgen bauen wir etwas wehmütig ab & winken nochmal zu Abschied.  Die letzten Tage auf der Südinsel haben begonnen.